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ACHTUNG:
Leider können wir derzeit keine Ausfahrten zum Wrack der Jan Heweliusz mehr anbieten.
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Die "Jan Heweliusz" - Infos zum Untergang
Die polnische Fähre "Jan Heweliusz" sank am 14. Januar 1993 nachdem sie in schwerem Sturm durch Probleme mit
dem Ballastsystem kenterte und noch einige Zeit kieloben schwamm. Die nur ungenügend gesicherte Heckklappe trug ihren Teil
dazu bei. 55 Menschen kamen bei diesem Unglück ums Leben. Die Liste der Havarien dieser Ro-Ro-Fähre
ist lang, was ihr auch den Spitznamen "Jan Havareliusz" einbrachte. So rammte sie z.B. Kaimauern
oder andere Schiffe und bekam mehrfach gefährliche Schlagseite durch Beladungsfehler und andere technische Schwierigkeiten.
Auch die Probleme mit der Heckklappensicherung dieser Fähre waren wohl schon vor dem Unglück bekannt. Durch diese Katastrophe
begann die Diskussion um die Sicherheit dieser Konstruktionen. Die großen Bug- bzw. Hecktore solcher Fähren sind
Schwachstellen, die besonders dann zum Risiko werden, wenn deren Sicherungssystem nur ungenügend gewartet bzw. mangelhaft
repariert wird. Aber schon 1994 sank die "Estonia" vermutlich auf ähnliche Weise. Da die polnische Reederei alle
Rechte am Wrack aufgab, kann es heute betaucht werden.
Der Zustand des Wracks heute
Das Wrack der "Jan Heweliusz" liegt ca. 20sm nordöstlich der Insel Rügen auf Grund. Es ist ca. 130m lang,
17m breit und liegt auf der Backbordseite in 25m Tiefe. Den ersten Kontakt hat man beim abtauchen also bereits in 10m
Wassertiefe. Das Wrack ist in den Jahren als Lebensraum von vielen Pflanzen und Tieren angenommen worden und dementsprechend
stark bewachsen. Mittlerweile ist sogar das mit Schutzanstrich versehene Unterwasserschiff mit Pflanzen und Muscheln besetzt.
Der Grund ist sandig und fest. Die interessantesten Stellen am Wrack sind wohl die großen Bugstrahlruder, der
mittlerweile schon berühmte LKW mit dem Schriftzug "ERWIN" auf dem Oberdeck, der Eingang zu den
unteren Ladedecks am Heck und das Ruder bzw. die riesige Schraube. Besondere Vorsicht ist auf dem Oberdeck geboten. Durch
Bergungsarbeiten und durch den "Zahn der Zeit" sind hier schon einige Bereiche stark einsturzgefährdet.
Für erfahrene Taucher besteht auch die Möglichkeit, ein kleines Stück in die unteren Ladedecks hinein zu tauchen.
Zugang hat man über die große abgerissene Heckklappe, welche ein Stück abseits auf dem Grund liegt. Durch mehrere Löcher im Deck fällt
(jetzt von der Seite) auch noch ein wenig Licht ein. Gefahr droht hier aber von herabhängenden Wrackteilen, äußerste
Vorsicht ist geboten! Auch zum Maschinenraum gibt es eine Öffnung. Dieser sollte jedoch keinesfalls mehr betaucht werden.
Das Risiko von herabstürzenden Teilen, oder auch von der Maschine, die ja nun schon seit mehreren Jahren seitlich an ihren
rostenden Befestigungspunkten hängt, eingeklemmt zu werden ist mittlerweile einfach zu groß.
Wenn man 2 Tauchgänge machen möchte ist es empfehlenswert, sich beim 1. Tauchgang erstmal einen Überblick über das
Wrack zu verschaffen. Man schaut sich Ruderanlage und Schrauben am Heck an, wirft einen Blick durch das abgerissene Hecktor
ins Wrackinnere und taucht dann die Oberdecks entlang, vorbei an Wrackteilen, LKW's und den Resten der Brücke zum Bug. Wenn man
diesen umschwimmt gelangt man zu den großen Bugstrahlrudern. Von hier geht es dann auf der Steuerbordseite des Wracks zurück zum
Heck, wo sich in aller Regel die Aufstiegsleine befindet. Beim 2. Tauchgang kann man sich dann einzelne Bereiche genauer anschauen.
Mit einer ordentlichen Lampe und etwas Glück sind auch Fische in ihren Verstecken am Wrack zu finden.
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Unsere Wracktouren im Detail
Mehrfach im Jahr bieten wir organisierte Tagestouren zum Wrack der "Jan Heweliusz" an.
Die Anreise erfolgt immer am Abend vor der eigentlichen Ausfahrt, denn unser Charterschiff, die
"MS Brigitte", wird sehr früh am Morgen den Hafen von Saßnitz auf Rügen
verlassen. Alternativ könnte man auch morgens um 6.00 Uhr an Bord erscheinen. Dies ist aber nicht
zu empfehlen, da so der Tag insgesamt einfach zu stressig wird. Nachts aufstehen - ca. 4h
Fahrt (von Potsdam / Berlin) - 2 Tauchgänge - 18.00 Uhr wieder im Hafen - dann igendwo noch
was essen und eine lange Heimreise...
Im Preis von 149,- EUR sind die Übernachtung, Frühstück und Mittag sowie die 2 Tauchgänge
am Wrack enthalten. Da an Bord nicht gefüllt wird, sind 2 volle Flaschen mitzubringen. Für den ersten
Tauchgang ist eine 15er oder eine 12L-Flasche zu empfehlen, beim 2. TG reicht den meisten eine 10L Flasche.
Die Übernachtung erfolgt in einfachen Kojen an Bord der MS "Brigitte". Wir bleiben die Nacht
über noch schaukelfrei im Hafen, so dass auch empfindliche Mägen Schlaf finden können ;-). Schlafsack
nicht vergessen! Wer bei gutem Wetter lieber wildromantisch unter freiem Sternenhimmel schläft, kann sich
das Oberdeck mit den Möven teilen.
Hinweis: Seit August 2007 ist die Teilnehmerzahl auf 14 (statt bis dahin 26) begrenzt.
Buchungsinfos
Die Termine für die nächsten Touren findest Du jederzeit aktuell in unserem Terminplan.
Verbindliche Anmeldungen sind über unser Kontaktformular
möglich, dabei ist die vollständige Anschrift anzugeben. Wir teilen Dir dann die Kontoverbindung für
die Anzahlung 74,- EUR pro Person mit. Der Restbetrag von 75,- EUR ist vor Ort auf dem Schiff zu entrichten.
"Mir ist was dazwischen gekommen..." (Stornoregelung)
Natürlich kann es immer mal sein, dass man an der gebuchten Ausfahrt leider doch nicht teilnehmen kann.
Dafür haben wir natürlich Verständnis. Jedoch geht es auch nicht, einfach ohne Absage nicht zu erscheinen,
denn wir müssen die Charter trotzdem voll bezahlen ;-). Am einfachsten ist es immer, wenn Du jemanden findest,
der für Dich einspringen kann. Wird ein Ersatzmann oder -frau angemeldet, berechnen wir auch keine
Stornogebühren. Ansonsten greift folgende Rücktritts- bzw. Stornoregelung:
- Bis 2 Monate vor Ausfahrt ist der Rücktritt kostenfrei möglich (wir überweisen die Anzahlung zurück).
- 2 Monate bis 14 Tage vor Ausfahrt beträgt die Stornogebühr 74,- EUR (die Anzahlung wird einbehalten).
- Ab 14 Tage vorher und bei Nichterscheinen ist der um die Kosten für Übernachtung, Frühstück und Mittag
reduzierte Gesamtpreis zu bezahlen - das 124,- EUR.
Tauchbedingungen
Das Wrack liegt in 25m Wassertiefe auf sandigem Grund, den ersten Kontakt hat man bereits bei ca. 10m. Die Sichtweiten liegen je
nach Wetterlage meist zwischen 5m und 10m, wir hatten aber auch schon Tage mit Sichtweiten um 20 Meter. Mit Seegang und
Strömung ist immer zu rechnen - Tauchgänge sind bis See 3, für erfahrene Taucher auch bis See 4 möglich.
Oft kommt die Frage: "Darf ich mit meinen XX gelogten Tauchgängen mitkommen?" Dies ist immer schwer einzuschätzen und
wir machen dies auch nicht an Qualifikationen oder Logbucheinträgen fest. Wir sind natürlich an Bord und gehen hilfreich zur
Hand, getaucht wird jedoch selbständig und eigenverantwortlich. Wichtig ist, dass man auch an Tagen mit Strömung,
Wellengang und vielleicht nicht ganz so guter Sicht zurecht kommen würde. Ein Mindestmaß an Erfahrung im Tauchen in
offener See ist also erforderlich.
Wind und Wetter - was passiert wenn...?
Natürlich hoffen wir immer auf Sonnenschein und glatte See. Aber da die Ostsee nicht der heimische Baggersee ist, kann es eben
auch mal anders kommen. Die Sicherheit der Teilnehmer steht natürlich bei allen Erwägungen an erster Stelle. Es ist immer möglich,
dass uns das Wetter - hier speziell Wind und zu starker Wellengang - einen Strich durch die Rechnung macht. Das ist zwar sehr
ärgerlich, aber leider auch nicht zu ändern (zumindest nicht von uns). Sofern es schon vorher absehbar ist, dass die Tour aus diesen Gründen nicht stattfinden
kann, benachrichtigen wir Dich telefonisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Du gleich bei der Anmeldung auch deine Handynummer mit
angibst, damit wir dich auch noch kurzfristig erreichen können. In diesem Fall gibt es die Anzahlung zurück bzw. kann für eine der
nächsten Touren gelten. Die eventuelle Entscheidung für die Absage einer Tour treffen wir gemeinsam mit dem Skipper auf Grundlage von
regionalen Wetterinfos und Erfahrungswerten. Es kann aber auch vorkommen, dass sich erst am Tag der Ausfahrt herausstellt,
dass die Tour aus Sicherheitsgründen nicht machbar ist. In diesem Fall geht ein Teilbetrag für Übernachtung und Frühstück an
den Skipper.
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Mitzubringen und zu beachten:
- natürlich die übliche Tauchtechnik und zusätzlich:
- zu empfehlen sind Lampe und Notleuchte (230V Netzanschluss im Schiff)
- wenn möglich 2 getrennte Automaten, mindestens jedoch eine alternative Luftversorgung wie Oktopus oder Westenautomat etc.
- Sicherheitsboje, damit wir dich sehen, falls du etwas abseits auftauchen solltest
- am besten ein Tauchcomputer und / oder Tabelle, Tiefenmesser, Uhr
- Trockenanzug ist empfehlenswert
- Schlafsack!! und wettergerechte Kleidung
- 2 volle Flaschen, um uns unnötige Füllerei zwischen den Tauchgängen zu ersparen. Leihflaschen sind vorher abzuholen bzw. werden nur nach Absprache von uns mitgebracht.
- Nachweis der Qualifikation und gültige Tauglichkeitsuntersuchung
- Mischgasbedarf bitte rechtzeitig vorher anmelden
- Diverse Getränke gibts an Bord, der Skipper sieht es auch nicht gern, wenn man Bier etc. mit auf sein Schiff bringt. Gegen die Wasserflasche im Tauchgepäck ist natürlich nichts einzuwenden.
- Abendbrot am Abend vor der Ausfahrt gibt es nicht. Also Brote schmieren, oder nett im Hafen essen gehen. Auch ein gemütlicher Grillabend auf der Kaimauer ist sicher möglich.
- Die Anreise sollte zw. 18.00 und 22.00 Uhr erfolgen. Später ist immer ungünstig, wenn schon die Ersten schlafen. Wer früher kommt könnte z.B. einen Strandspaziergang zum berühmten Kreidefelsen machen, was wirklich sehr zu empfehlen ist.
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