Was geschehen ist:
Am letzten Samstag habe ich zwei Tauchgänge im Zürichsee gemacht.
Den ersten am Vormittag, Einstiegszeit ca. 9.45h, TG-Dauer 44 Min., max. Tiefe 27 m. Die Wassertemparatur war durch das warme Wetter beträchtlich angestiegen und der ganze TG war sehr angenehm, trotz Nassanzug. Die Sicht war ab ca. 8-10 m sehr gut. Vorher relativ trüb.
Am späten Nachmittag habe ich einen zweiten TG gemacht. Einstiegszeit ca. 17.30h. Das Wasser war aufgrund der vielen Taucher in der Zwischenzeit sehr trüb geworden. Auf einer Tiefe von 3-4 m war die Sicht praktisch Null. Ich bekam leichte Angstgefühle (obwohl ich das Tauchen im See gelernt habe) und hatte Mühe mich zurecht zu finden.
Nach dem 3m Check sind wir tiefer gegangen. Meine Angsgefühle nahmen zu. Ich hatte plötzlich grosse Mühe mit der Tarierung (gefühlsmässig war ich überhaupt nicht in den Schuhen) und ging sehr schnell auf eine Tiefe von 17-18 m. Gleichzeitig hatte ich plötzlich Wasser in der Brille. Meine Angst nahm weiter zu. Ich fühlte mich nicht in der Lage die Brille zu leeren (!) und war total auf den Tauchcomputer und die Tarierung fixiert. Deshalb signalisiert ich meinem Partner, dass ich aufsteigen wolle. Mein Partner blieb die ganze Zeit ruhig bei mir. Hat aber nicht erkannt, wie gross meine Panik war und hat mich nicht wie es eigentlich sein sollte stabilisiert und meine Atmung beruhig.
Aus einer Tiefe von 20 m sind wir dann kontrolliert aufgestiegen. Kontrolliert insofern, dass es ein sehr langsamer Aufstieg war. Wir haben 10 Min gebraucht! Dabei hatte ich immer noch Tarierungsschwierigkeiten! Paddelte viel zu stark mit meinen Flossen und versuchte mit den Flossen zu tarieren!
Als ich mich etwas beruhig hatte, sind wir nach ca. 8-10 Minuten wieder runter auf 6-7 m. Die Sicht war immer noch gleich Null und ich fühlte mich immer noch nicht besser. Wir haben trotzdem 5 Minuten auf dieser Tiefe verbracht und nochmals 3 Minuten auf 3 Metern.
Nach dem Tauchgang fühlte ich mich schlecht. Schrieb das aber meinem unerklärlichen Verhalten zu. Ich tauche seit 6 Jahren. Habe eine Ausbildung als 2** Taucherin und bisher nie Angst beim Tauchen gehabt. Ebenso sagte ich bis diesen Samstag von mir, dass ich sehr gut tariere. Das Einzig bekannte war, dass ich Nacht-TG nicht mag und deshalb praktisch keine mache und dass ich mich im trüben nicht wohl fühle.
Knappe 2 Stunden später war ich sehr müde und legte mich ins Bett. Gegen 22h wachte ich auf und spürte ein Ameisenlaufen unter der Haut.
War es möglich, dass ich mir eine Deko geholt hatte? Zuerst schien es mir unmöglich. Dann kamen Schmerzen im Schulterbereich und in den Gelenken an Armen und Beinen dazu. Dann war ich mir sicher. Ich fühlte mich immer noch müde, hatte leichte Kopfschmerzen und wusste nicht, was ich jetzt in einem solchen Fall machen soll. Also legte ich mich wieder ins Bett.
Am Sonntagmorgen waren die Anzeichen immer noch da. Nicht stärker aber auch nicht schwächer. Ich gab mir eine Beobachtungszeit von total 24h. Am Sonntagabend, also 24h nach dem TG waren die Anzeichen wesentlich reduziert und heute, am Montag fühle ich mich eigentlich wieder gut.
Mein Analyse:
Obwohl es sich um einen Null deko-TG gehandelt hat und genügend Zeit zwischen dem 1. und 2. TG verstrichen, haben mein panisches Atmen und der langsame Aufstieg meinen Körper stark gesättigt. Die 8-10 Minuten bis zum erneuten TG waren zu lang.
Könnte das sein?
Meine weitere Frage:
Was tue ich in einem solchen Fall? Soll ich dann wirklich den Notfall in Anspruch nehmen auch wenn bereits mehrere Stunden verflossen sind und ich weiss, dass es sich um einen leichten Deko-Unfall handelt?
Sicher weiss ich heute, dass ich nie mehr bei psychischem Unwohlsein tauche werde. Wenn ich nach dem 3 m Check das Gefühl habe, dass ich unsicher bin, werde ich den TG abbrechen. Sorry für den Buddy, aber dieses Erlebnis war lehrreich genug.
Danke für euer Feedback.
Regina