Halle 3.1 auf der ITB gehört den mittelamerikanischen Ländern von denen ich bis dato nur Guatemala, Belize und Mexiko bereist habe. Darum hatte ich mir vorgenommen mich einmal mit Nicaragua und Costa Rica etwas näher zu beschäftigen und zu diesem Zweck einige Gesprächstermine mit Vertretern von "LATINCOMING" vereinbart.
Nicaragua ist der größte und zugleich am dünnsten besiedelte Staat Mittelamerikas, dessen Ostküste an der Karibik und Westküste am Pazifik liegt. Im Norden grenzt es an Honduras und im Süden an Costa Rica, mit dem wir uns auch noch beschäftigen werden. Interessant vielleicht noch, dass der größte Süßwassersee Mittelamerikas, der "Lago de Nicaragua" oder auch "Cocibolca" genannt, zwischen diesen Küsten liegt.
Natürlich ging es in den Gesprächen in erster Linie darum zu checken, inwieweit sich dieses Land für die Taucher eignet, die bereit sind, auch einmal unbekanntes Terrain zu betreten. 70km vor der Ostküste, mit dem Flugzeug ab Manaus zu erreichen, liegen die Corn Islands, bestehend aus zwei Inseln, mit einer Gesamtfläche von 12,9 km². Big Corn Island ist die Hauptinsel mit einer Fläche von 10 km². Die kleinere Insel heißt Little Corn Island. Was macht die Insel(n) für uns interessant? Zunächst sicherlich, dass sie bisher vom Massen(tauch)tourismus verschont blieb und noch ein wenig wie ein Paradies anmutet, dass Kokospalmen besäumte, lange einsame weiße Sandstrände aufzuweisen hat, die in das türkisfarbene, unverschmutzte, ca. 28 Grad warme Meer führen. Aber leider musste ich feststellen, dass es das eigentlich auch schon war. Es gibt eine (auch deutschsprachige) Nautilus-Tauchbasis dort, ein Dorf und der Rest ist halt Natur. Da aber bereits der Flug mit der Cessna ab/bis Manaus eigenes Taucheqipement ausschließt oder stark aufpreispflichtig macht und ich so gut wie keine Informationen erlangen konnte, was den Taucher dann eigentlich unter Wasser erwartet, habe ich Nicaragua zunächst einmal "auf Eis gelegt". Vielleicht später einmal. Oder von Euch wagt einer das Experiment und kann mir/uns dann darüber berichten.
Also weiter in den Nachbarstaat
Costa Rica. Zunächst ist dieser sicherlich lange nicht so preiswert wie Nicaragua, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass dieses Land eine beeindruckende Flora und Fauna aufzuweisen hat, die es seit Jahren erfolgreich in der Tourismusindustrie vermarktet. Oder sind 237 Säugetierarten, über 850 Vogelarten, etwa 220 Reptilien- und 165 Amphibienarten, 1500 Fischarten, und 360.000 Insekten, darunter fast 1300 Schmetterlingsarten etwa nicht beeindruckend?
Aber ich wollte ja wissen, was unter Wasser so möglich ist. Im Vergleich zur Karibikküste ist die Pazifikküste Costa Ricas weitaus attraktiver und außerdem haben unter dem Erdbeben von 1991 vor allem die Korallenriffeauf der karibischen Seite stark gelitten, so dass der gößte Teil der Tauchbasen dicht machte. Entsprechend mehr Tauchbasen haben sich auf der Pazifikseite angesiedelt. Hier an der Westküste gibt es, außer in Sámara, zwar keine Korallenriffe, dafür aber, bei den Catalinas, eine unglaubliche Vielfalt unter Wasser. Ob Thunfische, Snapper, Südpazifik- und Adlerrochen, oder Weisspitz-, Bull- und Riffhaie, zwischen November und April auch Hammer- und Walhaie, es ist unglaublich was der Pazifik hier zu bieten hat. Nur der Vollständigkeit halber seien noch andere "Gäste" wie Schildkröten, Barrakudas, Langusten, Doktor- und Kaiserfische, Falter- und Halfterfische, Barben, Grunzer, Grouper, Papagaienfische, Kugel- und Igelfische, Lipp- und Soldatenfische, Kraken, Blennys und Seepferdchen erwähnt.
Vor der Küste Costa Ricas liegt die bemerkenswerte
Isla del Coco. Rund 30 - 35 Stunden dauert die Überfahrt zu der 586 km vor der Küste liegenden Insel über den azurblauen Pazifik. Cocos Island ist nur mit hochseetüchtigen Tauchkreuzfahrtschiffen zu erreichen. Derzeit haben nur vier Schiffe eine Genehmigung der Regierung Costa Ricas um Cocos Island mit Tauchtouristen anfahren zu dürfen.
Es gibt im Internet den Bericht eines Tauchsportfreundes von 2006, der seine Erlebnissse vor Ort schildert - die sind so eindrucksvoll, dass man am liebsten gleich starten möchte. Für ihn war es DER Großfisch-Tauchspot schlechthin, an dem man Hammerhaie aus Nahdistanz, tausende White tips, Jackfische, verschiedenste Haiarten, Mantas, Delphine und Thunfische beobachten konnte. Teilweise nur an der Wasseroberfläche mit Maske, Schnorchel und Flossen "liegend"! Insbesondere die Treibjagd auf tausende von Trevally Jacks, von etwa 20 Delphinen organisiert, der sich dann noch Silberspitzenriffhaie und Gelbflossenthunfische anschlossen, muss ein Erlebnis gewesen sein, dass seinesgleichen sucht. Aber - ein Haken musste ja noch kommen: Wer sich dieses einmalige Taucherlebnis gönnen will, muss tief in die Tasche greifen, denn mit Flug kommen da schnell einmal 2-3.000,- EURO zusammen und muss sich in die Warteschlange einreihen, die auf einen Platz auf einem der Schiffe warten. Es war halt immer schon etwas teurer einen guten Geschmack zu haben und wer diese Tauchspots in seinem Logbuch zu stehen hat (die übrigens nichts für Anfänger sind), dürfte von seinen Sportfreunden kaum noch zu toppen sein.
Mit freundlichen Grüßen verbleibt Ihr
Dieter Lehmann
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