Die folgende gute Nachricht erhielten wir soeben von der GRD (Gesellschaft zur Rettung der Delfine:
Liebe Delfinfreunde,
wir freuen uns über einen für den Schutz der bedrohten Schweinswale und anderer Meerestiere wichtigen und hart erkämpften Etappensieg:
Als wir gemeinsam mit unseren Partnern NABU-Schleswig-Holstein und GSM (Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere) vor gut anderthalb Jahren unsere Kampagne für eine umweltgerechte Entsorgung von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee begannen und auf
massive Widerstände bei den zuständigen Behörden und Ministerien stießen, sah es nicht so aus, als ob sich an der für Schweinswale und andere Meeresstiere tödlichen Praxis der Sprengung von Altmunition auf See etwas ändern ließe.
Doch nach langen und intensiven Protesten zeigte sich das Innenministerium in Kiel verhandlungsbereit. Nachdem wir auf einem Symposium im Oktober 2007 in Kiel umweltfreundliche Alternativen zur Sprengung vorstellten und die Gefahren der bisherigen Praxis für die Meeresumwelt vor einem internationalen Fachpublikum aufzeigten, verkündete Schleswig-Holstein, einige der alternativen Munitionsbeseitigungsmethoden zu testen.
Die ersten Tests mit schallmindernden Blasenvorhängen fanden im Frühjahr 2008 statt und die jetzt vorgestellten Messergebnisse der Forschungsanstalt für Wasserschall und Geophysik in Kiel bestätigen unsere Annahme, dass sich mit Hilfe dieser Technik die bei einer
Sprengung auftretenden Gefahren für Schweinswale erheblich vermindern lassen. Blasenvorhänge werden wahrscheinlich bereits im kommenden Frühjahr bei den Vernichtungssprengungen im Versenkungsgebiet Heidkate/Kolberger Heide in der Kieler Bucht eingesetzt werden. Allerdings muss das Bundesverkehrsministerium dafür die Kosten tragen.
Wir haben einen Etappensieg erreicht, sind aber noch nicht am Ziel. Die Blasenschleier schützen Schweinswale vor tödlichen Gewebsrissen und Hörschäden. Unser langfristiges Ziel ist aber, dass die langsam durchrostende Munition geborgen und schadlos vernichtet wird.
Bestehende Verfahren können dazu weiterentwickelt werden. Auch mit Blasenschleiern entstehen bei Unterwasser-Sprengungen Schadstoffe, die das Meer vergiften. Wir brauchen daher weiter einen langen Atem und tatkräftige Unterstützung durch unsere Fachleute und
Partner und nicht zuletzt unsere Förderer und SpenderInnen.
Die GRD dankt allen, die uns bei dieser schwierigen Kampagne unterstützt haben, dabei natürlich NABU und GSM, und besonders Staatssekretär Ulrich Lorenz vom Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, für seine Gesprächs- und Handlungsbereitschaft. "Staatliche Stellen und gesellschaftliche Organisationen haben aus zunächst unterschiedlichen Richtungen kommend einen gemeinsamen Weg gefunden", betonte Lorenz.
Die Kampagne für die umweltgerechte Entsorgung von Munitionsaltlasten geht natürlich weiter. Nach wie vor gilt es, umweltgerechte Entsorgungswege für die schätzungsweise 1,3 Mio. Tonnen Altmunition aufzuzeigen, die als explosives Erbe des Zweiten Weltkriegs noch in Nord- und Ostsee lagern.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Homepage:
http://www.delphinschutz.org
http://www.delphinschutz.org/projekte/sprengungen/index.htm
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Mit vielen Grüßen
Ihr
GRD-Team
