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Meeresschildkröten - eine hochentwickelte Tierart ist vom Aussterben bedroht!
Meeresschildkröte

Meeresschildkröten besitzen Fähigkeiten, über die wir nur staunen können. Wie ihre auf dem Trockenen lebenden Artgenossen, legen auch sie ihre Eier auf dem Lande ab. Eine mühsame Arbeit für das Muttertier, welches seine zentnerschwere Panzerlast bis weit über die Wassergrenze schleppt und in stundenlanger Arbeit, Löcher für das Gelege gräbt. Die Schildkrötenweibchen kehren immer genau an die gleiche Stelle zurück, wo sie selbst geboren sind und wo sie seitdem jedesmal ihre Eier in den Sand gelegt haben. Dazwischen unternehmen die Tiere aber ausgedehnte Wanderungen, die ohne weiteres in ein anderes Meer führen können, tauchen mehrere hundert Meter tief und können die Luft stundenlang anhalten. Wissenschafter haben zum Beispiel in Florida markierte Tiere im Mittelmeer wieder entdeckt. Ohne sich um Meeresströmungen und Stürme zu kümmern, finden sie aus allen Himmelsrichtungen zurück! Niemand hat es ihnen vorgemacht, sie können es einfach...

Meeresschildkröten gibt es schon seit ca 250 Mio Jahren. Zur Zeit der Dinosaurier bevölkerten Meeresschildkröten die Weltmeere als friedliche Tiere. Sie haben sich in Form und Verhalten fast nicht verändert und überstanden Hitzeperioden und Eiszeiten problemlos. In der ganzen Evolution der Erde gibt es kaum eine weitere höhere Tierart, die so optimal anpassungsfähig war.

  • Heute gibt es noch acht Arten der Meeresschildkröten:
  • Suppenschildkröte, Green Turtle. (Chelonia mydas)
  • Echte Karettschildkröte, Hawksbill Turtle. (Eretmochelys imbricata)
  • Unechte Karettschildkröte, Loggerhead Turtle. (Carette Caretta)
  • Flachsschildkröte, Flatback Turtle.(Chelonia depressa)
  • Bastardschildkröte, Kemp's Ridley Turtle. ( Lepidochelys Kempii )
  • Olive Bastardschildkröte, Olive Ridley Turtle. (Lepidochelys olivicea)
  • Lederschildkröte, Leatherback Turtle.(Dermochelys coriacea
  • Schwarze Schildkröte, Black Turtle

Alle Arten sind am Aussterben und stehen im höchsten Bedrohtheitsgrad im Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzübereinkommens! Trotz dieser Tatsache werden die Meeresschildkröten auf der ganzen Welt verfolgt und gejagt. Wegen ihres wertvollen Panzers, der das Schildpatt liefert, um daraus Brillengestelle, Schmuckstücke und Souvenirs herzustellen, ist die echte Karettschildkröte besonders bedroht. Die Suppenschildkröte wird, wie der schreckliche deutsche Name schon sagt ihres Fleisches wegen getötet, welches "sogenannte" Feinschmecker als Steaks oder Suppe einverleiben. Vor allem in asiatischen Ländern, werden auch noch die Eier der Meeresschildkröte als Aphrodisiakum verzehrt. Aber auch die anderen Arten werden durch Menschen dezimiert, sei es durch Schleppnetze, welche die Tiere ertränken oder durch die Verschmutzung der Gewässer mit Chemikalien und Plastik. Durch die Expansion der Touristenanlagen werden die Schildkröten von ihren angestammten Brutplätzen vertrieben und können sich nicht mehr fortpflanzen.
Durch das Washingtoner Artenschutzabkommen sind die Meeresschildkröten eigentlich weltweit streng geschützt. Über 90 Länder haben diesen Vertrag unterzeichnet. Handelsverbote, Exportvorschriften und Zollkontrollen sollen das fangen, töten und den Handel mit den Tieren stoppen, verbieten und bestrafen. Viele Länder kümmern sich aber nicht darum, sondern dulden und unterstützen sogar den illegalen Fang. Weltweit werden jährlich über 100.000 Meeresschildkröten auf brutalste Art und Weise abgeschlachtet. Einen unrühmlichen Rekord hält Indonesien! Auf der "Trauminsel" Bali werden immer noch an die 20.000 Tiere pro Jahr buchstäblich massakriert. Anstatt gegen diese Ausrottung anzukämpfen, sollen jetzt die Schutzbestimmungen sogar noch gelockert werden. An der CITES Konferenz 1997 in Harare , wo der internationale rechtsverbindliche Handel mit bedrohten Arten geregelt wird, lag bereits ein Antrag von Kuba für einen neuen beschränkten Handel mit Meeresschildkröten vor!!!!! Wie schnell eine Rückstufung von geschützten Arten bei der CITES von sich geht, haben wir ja alle bei den Elefanten erfahren müssen! Gelingt es nicht diese neue Gefahr für die Meeresschildkröten abzuwenden, werden die letzten Zeugen unser Erdgeschichte bald für immer verschwunden sein.


Indonesien Schildkrötenmörder Nr. 1
Dieses Land, selbst Mitglied der CITES , verstösst seit jeher gegen die internationalen Vorschriften. Auf Bali werden jährlich immer noch 20.000 Schildkröten auf brutalste Art und Weise getötet, die schrecklichen Bilder wurden nicht etwa in der Vergangenheit, sondern vor einem Jahr aufgenommen! Das von der Regierung immer wieder vorgebrachte Argument, die Bevölkerung verzehre aus Tradition an den rituellen Festen grosse Mengen Schildkrötenfleisch stimmt nicht. Das Fleisch der Meeresschildkröten spielt eines verschwindend kleine Rolle und wurde bei den Festen der Hindus weitgehend durch Schweinefleisch ersetzt.
Tatsache ist, dass die Produkte aus Meeresschildkröten, aber auch lebende Tiere in asiatische Länder exportiert werden. Wir sind im Besitz von Luftfrachtpapieren, die diesen Handel beweisen. Damit es legal scheint, werden die Meeresschildkröten als nicht geschützte Sumpfschildkröten deklariert. Nur dem Fachmann fällt es auf, das es sich aber trotzdem um Meeresschildkröten handelt, weil selbst ausgewachsene Sumpfschildkröten, niemals das auf dem Dokument angegebene Gewicht, bei der gleichen Anzahl Tiere, aufweisen können!!
Dieses und noch viele andere Beispiele zeigen ganz deutlich, wie gegen die Gesetze verstossen wird und wie viele Wege möglich sind, selbst vom Aussterben bedrohte Tiere zu vermarkten! Jeder kann sich deshalb leicht vorstellen, was erst dann passiert, wenn ein "beschränkter und kontrollierter Handel" wieder erlaubt wird.
Die Indonesische Regierung ist um Ausreden nie verlegen. Vorstösse und Aktionen vieler int. Tierschutzorganisationen, das Morden zu stoppen, sind alle gescheitert. Da mit dem Antrag von Kuba, erfolgreich die Tür schon einen Spalt offen steht, werden auch andere Länder dasselbe versuchen. Allen voran sicher Indonesien, dem der totale Schutz der Meeresschildkröten schon lange ein Dorn im Auge ist.

VERHALTENSREGELN GEGENÜBER MEERESSCHILDKRÖTEN

Es ist sehr wichtig, dass sich die Menschen gegenüber den Meeresschildkröten richtig verhalten. Die meistens gutgemeinten Absichten können aber das Verhalten der Tiere beeinflussen oder gar instinktive Handlungen verhindern.

Schildkröten beim Ablegen der Eier am Strand
Das Muttertier kommt meistens bei Nacht und mit der Flut ans Ufer. Lärm, und vor allem Licht, zwingen die Schildkröte aber unweigerlich zur Umkehr. Während das Tier die Grube aushebt und bis es mit dem Legen der Eier begonnen hat, muss deshalb absolute Ruhe und Dunkelheit herrschen. Während dem Ablegen der Eier, dem Zuschaufeln der Grube und auf dem Weg zurück ins Meer können dann problemlos Fotos, auch mit Blitz, gemacht werden. Nach dieser Arbeit ist die Schildkröte aber total geschwächt. Das kleinste Hindernis, welches im Wege steht, wie Wurzeln, Schwemmholz oder Schlick, können dem Tier das Leben kosten. Hier kann der Mensch helfend eingreifen, indem der Strandabschnitt kontrolliert und geräumt wird.

Der Schutz des Geleges
Die Eier brüten ca. 40 bis 60 Tage unter dem Sand. Viele Gelege werden aber zerstört, weil tagsüber Touristen Sonnenschirme in den Sand stecken oder Sandburgen bauen. Hier gilt es, die Touristen zu informieren und die Gelege zu markieren. Auch Tiere, zum Beispiel Hunde, graben die Eier aus und fressen sie. Um das zu verhindern, kann der Platz mit Drahtgeflecht eingezäunt und abgedeckt werden. Das Einzäunen bedingt aber ständige Beobachtung nach ca.30 Tagen, damit die Schildkrötenbabys nach dem Schlüpfen nicht am Weg zum Meer gehindert werden. Mit etwas Diplomatie oder etwas Geld können auch die einheimischen Fischer davon überzeugt werden, die Gelege in Ruhe zu lassen. In vielen Ländern werden die Eier nämlich gegessen.

Das Schlüpfen der Schildkröten
Einer unbekannten Transmission folgend schlüpfen alle Tierchen gleichzeitig. Ein krabbelnder Haufen von ca. 50 Babys arbeitet sich aus dem Sand und strebt auf dem schnellsten Weg dem Wasser zu. Es ist aber nicht etwa der Geruch des Salzwassers oder ähnliches, was die Schildkrötchen anzieht, sondern sie orientieren sich nach der grössten Helligkeit. In der Nacht ist es die spiegelnde Wasserfläche, und bei Tag die Reflexion des Lichtes auf dem Meer. Passiert das Schlüpfen bei Tag, muss sich der Beobachter darauf konzentrieren, Fressfeinde wie Raubvögel und Krabben zu vertreiben. Die Schildkrötchen dürfen aber nicht angefasst und ins Meer getragen werden, weil das den Orientierungssinn, um später wieder an diesen Punkt zurückkehren zu können, beeinträchtigt. Die grosse Gefahr in der Nacht sind Lichtquellen, welche die Tiere desorientieren, ja sogar anziehen. Durch das Herumirren werden die Leistungsreserven derart aufgebraucht, dass die Schildkrötchen zu schwach sind, das Meer zu erreichen oder die ersten Stunden darin zu überleben. Hier gilt es, den Strand im Dunkeln zu halten und in Bungalows, welche in der Nähe eines Geleges stehen, kein Licht zu machen. Das ist übrigens auf Heron lsland, am grossen Barrierenriff von Australien , während der Schlupfzeit absolute Vorschrift.


Das Aufziehen von Schildkröten
Es ist leider eine Tatsache, dass mehr als die Hälfte der jungen Schildkröten die ersten Wochen nicht überlebt. Naheliegend wäre deshalb, die Tiere in einer geschützten Umgebung gross zu ziehen, um sie dann nach ca. 4 bis 5 Monaten ins offene Meer zu entlassen. Noch gibt es zu wenig wissenschaftliche Fakten, ob diese Experimente erfolgreich sind, oder dieses artfremde Aufwachsen einen Einfluss auf die Fortpflanzung hat. Viele Tauchlehrer auf tropischen Inseln ziehen seit Jahren Schildkrötenbabys auf und vergrössern auf diese Weise sicherlich die Chance des Überlebens. Befürwortet werden kann diese Aufzucht aber nur, wenn es seriös gemacht wird und genügend Zeit für Pflege, Futter und Schutz aufgewendet werden kann. Das Bassin muss ins Meer gebaut sein, damit das Wasser ständig frisch ist. Einige Wissenschaftler schreiben nämlich, dass sich die Tierlein in den ersten Wochen von Plankton ernähren. Krabben sind die größten Feinde der jungen Schildkrötchen, weshalb durch engmaschige Gitter diese Fressfeinde ferngehalten werden müssen. Mit dem Futter soll experimentiert werden. Algen, Salatblätter, Fischstücklein oder Fleisch wird in der Regel gerne gefressen. Wir hoffen, bald mehr Informationen über die Aufzucht von Schildkröten zu erhalten, welche wir weitergeben können.

Das Pflegen von verletzten Schildkröten.
Schildkröten können durch Bisse von Haien oder durch Bootsmotoren verletzt werden. Das Tier kann in einem ins Meer gebauten Bassin gehalten werden, bis die Wunde verheilt ist. Wichtig ist, dass die Schildkröte Ruhe hat. Es sollten also nicht noch andere Tiere im gleichen Bassin sein. Erwachsene Schildkröten fressen viel, sie müssen also ausreichend gefüttert werden. (Wasserpflanzen, Salat, Fleisch, Fisch und Quallen.)


Meeresschildkröten sind weltweit stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Sie verenden zu Hunderttausenden in Netzen, sterben an den Folgen der Meeresverschmutzung oder können sich nicht mehr fortpflanzen, weil ihre Brutplätze mit Hotels verbaut sind. Der grösste Teil aber wird immer noch wegen des grossen Handelswertes gefangen und auf grausame Art und Weise getötet. Nur mit einem Verzicht auf jegliche Produkte, die aus Meeresschildkröten hergestellt sind, kann der Handel gestoppt werden. Das beginnt schon beim kleinsten Ohrenanhänger aus Schildpatt, oder einem Teller Schildkrötensuppe! Boykottieren Sie Shops oder Restaurants, die solche Produkte führen und machen Sie Ihre Meinung auch bei anderen Menschen breit. Diskutieren Sie mit den Inhabern der Läden oder Restaurants. Viele nehmen aus Angst vor Umsatzeinbussen solche Souvenirs oder Speisen aus dem Sortiment. Verbringen Sie Ihre Ferien nicht in Bali, wo jährlich über 20.000 Meeresschildkröten getötet werden. Schreiben Sie an ihre Regierung, wie sich ihr Landesvertreter bei der CITES gegenüber den Vorstößen um Rückstufung zu verhalten hat! Machen Sie Reiseunternehmen darauf aufmerksam, in ihren Unterlagen die Touristen über die Meeresschildkröten aufzuklären. Machen Sie PR für die Tiere wo immer Sie sind und wann immer Sie können. Denken Sie nicht, dass solche Initiativen nichts bringen, im Gegenteil, alle zusammen sind wir eine riesige Armee, die zum Überleben der Meeresschildkröten beiträgt.

Die Organisation SOS für Meeresschildkröten:
Unser Ziel von Anfang an war, "public relation" für die Schildkröten zu machen. Wir wissen, wie langsam die Mühlen auf politischer Ebene malen. Deshalb informieren wir die breite Öffentlichkeit, dass jeder freiwillig auf solche Produkte verzichtet. Unzählige von uns produzierte Reportagen haben Millionen von Menschen für das Schildkrötenproblem sensibilisiert. Mit Broschüren in allen wichtigen Sprachen werden Touristen aufgeklärt, was hinter einem Armreif oder anderen Souvenirs aus Schildpatt steckt. Mit anderen Organisationen zusammen haben wir wesentlich dazu beigetragen, dass in der Schweiz endlich ein Handelsverbot für Produkte aus Meeresschildkröten in Kraft trat. Reisebüros und Tauchorganisationen geben unsere Broschüren ab und Tauchlehrer informieren vor Ort. Wir brauchen aber noch mehr Menschen, welche für die Meeresschildkröten Werbung machen und sich für sie einsetzen.
Wir zählen auch auf Sie!

SOS for Sea Turtles
Kurt Amsler
Langacherstrasse 11b
P.O. Box 36
8127 Forch, Switzerland

Fax: +41 1 8877224
kurt@photosub.com
www.photosub.com

Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Kurt Amsler!
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