Ich kann mich Bernds Meinung nur voll anschließen. Eistauchen zählt für mich zu den schönsten Erlebnissen in meinem Taucherleben. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf meinen Erlebnisbericht hier auf der Homepage verweisen "Rußland, Weißes Meer Februar 2001". Ich empfehle beim Lesen warme Kleidung.
Auch in unseren Gewässern ist das Eistauchen mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ein unvergessliches Erlebnis. Man muß gar nicht bis nach Rußland. Sehr gern erinnere ich mich an die Eis-TG´s in Löbejün im 3. Steinbruch, besonders an den letzten vor zwei Jahren. Die Sonne schien wunderbar, es war aber auch wunderbar kalt. Ein Eisloch war glücklicherweise von unseren Vorgängern bereits vorhanden. Zu zweit stiegen wir ins Wasser von je einem Sicherheitstaucher im Trocki am Seil gesichert. Super Sicht, Eis fast ohne Schnee, irre Lichtspiele zwischen den Ästen und Felsformationen. Bis zu den Loren drangen die Sonnenstrahlen. Die Krebse und die Streifenbarsche waren ziemlich lahm. Wie immer bei solch seltenen Eistaucherlebnissen hat uns einzig die Kälte hinausgetrieben. Wir tauschten die Rollen, die anderen beiden stiegen in das Eisloch und waren ebenso begeistert. Anschließend wärmten wir uns mit heißem Tee auf. Richtig gemütlich war es dann in einem warmen Landgasthof unweit von den Steinbrüchen .
Eistauchen: Trotz aller Faszination muß unbedingt die Sicherheit an erster Stelle stehen. Etwa gleich zu werten ist die mentale Bereitschaft, ein kalkulierbares Risiko einzugehen und ein Dach über sich zu haben, das man nicht schnell durchbrechen kann.
Leichtsinn (ohne Signalmann und Seil, kein kaltwassertaugliches Equipment, kein Oktopus usw.) wird gerade beim Eistauchen nur allzu oft mit dem Leben bezahlt. Und diese Meldungen in den Medien sind es, die die Faszination Eistauchen in schlechtes Licht rücken.
Ich hoffe, daß sich noch viele begeisterte Eistaucher zu Wort melden, um dem Eistauchen wieder zu einem positiven Image zu verhelfen.
Uli